Aufbissschiene (Knirscherschiene)

S3-Leitlinie kompakt für Patient:innen

Viele Menschen pressen oder knirschen nachts mit den Zähnen. Die Folge können Zahnschäden, Schmerzen im Kiefer oder Kopfschmerzen sein. Eine individuell angefertigte Aufbissschiene schützt die Zähne und entlastet das Kiefergelenk. Doch was kann sie wirklich leisten? 

Was ist eine Aufbissschiene? 
Eine Aufbissschiene (auch Knirscherschiene genannt) ist eine individuell gefertigte Kunststoffschiene, die meist auf den Oberkieferzähnen sitzt. Sie schafft eine gleichmäßige Kontaktfläche zwischen den Zähnen, damit die Belastungen durch Pressen oder Knirschen verteilt werden. 

Wann ist sie sinnvoll? 
Laut der wissenschaftlichen S3-Leitlinie wird eine Schiene empfohlen, wenn es Anzeichen von Zähneknirschen oder Zähnepressen gibt. Typische Gründe sind: Abnutzung der Zähne, Kiefergelenksschmerzen, morgendliche Verspannungen, Kopfschmerzen oder Zahnschmerzen ohne andere Ursache. 

Was kann sie – und was nicht? 
Eine Schiene schützt die Zahnsubstanz und kann die Muskulatur entlasten. Sie heilt das Zähneknirschen jedoch nicht, da die Ursache meist im Stress oder anderen Faktoren liegt. Wichtig: Eine Schiene ersetzt keine Ursachenbehandlung, sondern wirkt wie ein Schutzschild. 

Wie läuft die Anfertigung ab? 

1. Untersuchung und Diagnose beim Zahnarzt 
2. Abdruck oder digitaler Scan der Zähne 
3. Herstellung im Dentallabor 
4. Eingliederung und Überprüfung der Passform 
5. Regelmäßige Nachkontrollen und Anpassungen 

Aufbiss- vs. Knirscherschiene – gibt es Unterschiede? 
Im Alltag werden die Begriffe gleich genutzt. Grundsätzlich gilt: Eine individuell angepasste Schiene ist wirksamer als vorgefertigte Modelle aus der Apotheke, da sie exakt auf die Zähne und den Biss abgestimmt ist. 

Wie erkenne ich eine gute Schiene? 
- Sitzt angenehm und ohne Druckstellen 
- Zeigt gleichmäßige Kontaktpunkte beim Zubeißen 
- Verändert keine Zahnstellung dauerhaft 
- Wird regelmäßig vom Zahnarzt kontrolliert und angepasst 

Zusätzliche Bausteine der Behandlung 
Eine Schiene ist ein wichtiger Teil der Therapie, aber nicht die einzige Maßnahme. Oft sind ergänzende Schritte sinnvoll: Physiotherapie, Entspannungsverfahren, Stressmanagement, in Einzelfällen auch medikamentöse oder botulinumtoxin-gestützte Ansätze. 

Frage: Ich presse nachts mit den Zähnen – was tun? 
Antwort: Suchen Sie Ihren Zahnarzt auf. Eine Schiene schützt die Zähne und kann Beschwerden lindern. 

Frage: Ich habe seitlich Kopfschmerzen – kann das von den Zähnen kommen? 
Antwort: Ja, Bruxismus kann Kopfschmerzen verursachen. Eine Untersuchung klärt, ob eine Schiene sinnvoll ist. 

Frage: Wie erkenne ich eine gute Knirscherschiene? 
Antwort: Sie sollte individuell angepasst sein, gleichmäßige Kontakte zeigen und regelmäßig kontrolliert werden. 

Frage: Gibt es Alternativen zur Schiene? 
Antwort: Entspannungsübungen, Physiotherapie und Stressabbau sind wichtige ergänzende Maßnahmen. Die Schiene schützt vor allem die Zähne. 

Hinweis: Diese Patienteninformation basiert auf der S3-Leitlinie „Diagnostik und Behandlung des Bruxismus“. Sie ersetzt keine individuelle Beratung und Untersuchung durch eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt.